Übersicht
Bei Rasen der z.B. unter Nährstoffmangel leidet oder übersäuert ist arbeiten die Mikroorganismen nicht richtig. Wenn Nährstoffe fehlen und man z.B. regelmäßig mulcht wird das Schnittgut nicht mehr richtig zersetzt so dass sich ein Bodenbelag bildet der optimal für das Wachsen von Moos ist. Auch in sich verwachsene Halme oder alter, abgestorbener Rasen führen zu Rasenfilz.
Was passiert beim lüften?
Beim Rasen lüften wird mit einem speziellen Hilfsmittel (Rasenlüfter) ähnlich wie beim Vertikutieren die Rasennarbe aufgelockert und Rasenfilz entfernt sowie die verflochtenen Grashalme wieder aufgerichtet, so dass sie abgemäht werden können. Dadurch können wieder mehr Licht, mehr Wasser und mehr Nährstoffe an die Wurzel gelangen. Die Belüftung der Grasnarbe wirkt vitalisiert auf den Rasen und vermindert Staunässe. Der Boden wird dabei auch etwas aufgelockert.
Oftmals wird Rasen lüften als Ersatz zum Vertikutieren angesehen – das ist aber nicht richtig, denn im Gegensatz zum Vertikutieren wird schonender gearbeitet und wenig Moos entfernt, bzw. der Boden nur minimal angeritzt. Auch werden keine Grashalme geteilt. Grundsätzlich sollte man im Frühjahr und im Herbst vertikutieren um einen Grund reinzubringen. Dann – im Rahmen der Rasenpflege (kalken, düngen, mähen) kann man regelmäßig den Rasen lüften.
Das Lüften des Rasens ist eine reine ergänzende Maßnahme der Rasenpflege, die man ruhig mehrmals im Jahr durchführen sollte.
Ich habe sogar schon des Öfteren den Rasen gemäht, ihn danach gelüftet (Halme aufgerichtet) und sofort wieder gemäht. Das ist ein Aufwand den ich vielleicht 2 bzw. 3 Mal im Jahr betreibe. Funktioniert aber sehr gut – wenn man bereit ist etwas Zeit zu investieren. Das Rasen lüften kann man mit dem Durchbürsten der Haare vergleichen – Verfilzungen werden entfernt und die Wurzeln bekommen wieder mehr Luft. Ich finde es eine sinnvolle Sache, obwohl ich noch vor einigen Jahren der Meinung war, dass es nicht Not tut.
Wie funktioniert ein Rasenlüfter?
Im Gegensatz zum Vertikutierer hat ein Rasenlüfter keine Messer sondern Dratbügel die mit ihren leicht gebogenen Enden wie ein großer Kamm arbeiten. Abgestorbene Grasreste und Verflechtungen werden damit schonend entfernt und verflochtene Grashalme wieder aufgerichtet.
Wann sollte man den Rasen lüften?
Beginnen kann man im Frühjahr wenn es keinen Bodenfrost mehr gibt. Ich habe schon Empfehlungen für das Rasen lüften an feuchten Tagen gelesen – bin da aber anderer Meinung. Ich bevorzuge genau wie beim Vertikutieren Tage an denen der Untergrund schön trocken ist weil ich da nur das rauslüfte was auch weg soll. An feuchten Tagen wurde zuviel Rasen rausgerissen. Das sollte aber jeder für sich einmal ausprobieren.
Tipp
Wer regelmäßig den Rasenlüfter oder einen Vertikutierer benutzt ist auf dem richtigen Weg. Ein organischer Rasendünger ist auch hilfreich gegen Rasenfilz, denn seine Mikroorganismen zerfressen ihn. Die Kombination ist die Grundlage für einen gesunden Rasen. Noch besser ist im Frühjahr und im Herbst zusätzlich einen Bodenaktivator zu benutzen. Ein Bodenaktivator optimiert den pH-Wert bei einem zu sauren Boden und kann das jährliche Kalken ersetzen. Bodenaktivatoren enthalten viele organische Substanzen und Nährstoffe.